06 | Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr

Jeder von uns kennt dieses Sprichwort und hat vielleicht schon mal am eigenen Leib gespürt, was es bedeutet: Mit zunehmendem Alter fällt es immer schwerer, etwas Neues zu erlernen – sei es eine Fremdsprache, ein Tanz oder der Umgang mit dem aktuellen Iphone. Die Frage ist: Stimmt es wirklich, dass wir irgendwann zu alt zum Lernen sind?

Ist es wirklich wahr, dass wir ab einem gewissen Alter nicht mehr lernfähig sind? Was ist mit Menschen, die mit Eintritt ins Rentenalter noch eine Fremdsprache lernen wollen? Oder denen, die sich erst mit über 40 Jahren trauen, ihre Führerscheinprüfung abzulegen? Stimmt das Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ sind diese und ähnliche Ideen von vornherein zum Scheitern verurteilt?

Wie oft hast du schon versucht, eine Gewohnheit zu verändern und ist es dir gelungen? Also auf Dauer gelungen? Ich vermute mal, dass die Quote des wieder-in-das-alte-Muster-zurückfallen höher ist als die Quote des Gelingens.

Übrigens liegt die übliche Erfolgsquote beim Verändern von Gewohnheiten bei mageren 8%!

Woran liegt das bloss?

Erwachsenen Menschen jenseits der 30 wird in regelmäßigen Abständen aufgetischt, dass das Ende (in welcher Form auch immer) bald naht. Man ist plötzlich zu alt für normale Partys, zu alt für Kissenschlachten und erst recht zu alt, um etwas Neues zu lernen. Stattdessen macht sich Gemütlichkeit breit. Und ja, das kann auch ich bestätigen – mit dem Alter wachsen Gewohnheiten. Immer der gleiche Weg zur Arbeit, die gleiche Sommerolle beimm Vietnamesen an der Ecke

Das Verändern von Gewohnheiten beginnt zuerst im Kopf. Und zwar im Gehirn. Doch viele – und das erlebe ich in meinem Coaching – wissen gar nicht, wie Ihr Gehirn ‚tickt‘ und sie machen es sich unnötig schwer. Wer gegen die Arbeitsweise seines Gehirns antritt, verbraucht unnötig Energie, und! Veränderungen gelingen oft nicht. Denn was das betrifft, ist unser Gehirn ziemlich träge. Es sei denn, du bist schwer verliebt. Oder dir brennt etwas unter den Nägeln und es geht gar nicht mehr anders.

Wer gegen die Arbeitsweise seines Gehirns antritt, verbraucht unnötig Energie, und! Veränderungen gelingen oft nicht. Denn was das betrifft, ist unser Gehirn ziemlich träge.

Tatsächlich ist unser Leben in der Anfangsphase von intensiven Lernperioden geprägt. Schon im Kindergarten prasseln unzählige Informationen auf uns ein, die allesamt irgendwo im Gehirn abgespeichert werden sollen. Und auch in der Schule und an der Universität läuft es nicht anders. Und klar, hat es einen Grund, dass wir besonders viel im ersten Drittel unseres Lebens lernen: Wir benötigen Wissen für unseren weiteren Werdegang. Von der Zubereitung eines Omelettes über das Fahren eines Autos bin hin zur Wahl eines Berufs – das und noch viel mehr darüber hinaus will gelernt sein. Und ob nun nützlich oder zuviel, darauf will ich hier gar nicht eingehen, das steht auf einem anderen Blatt.

Je älter wir werden sinkt nicht die Fähigkeit zu lernen, sondern die Bereitschaft.

Stell dir das Hirn einmal wie eine mittelgroße Stadt vor. Da sind zum Beispiel die gut ausgebauten und breiten Autobahnen mit klarer Beschilderung und klaren Markierungen. Das sind unsere Fähigkeiten und Routinen, die Dinge, die wir permanent und täglich tun.

Das kann das Aufsetzen von Kaffee sein, das Antworten auf Emails oder auch das rückwärts einparken mit dem Auto. Auf Autobahnen läufts schnell und reibungslos. Wenn du hier etwas verändern willst, ist es so, wie wenn du auf der Autobahn, auf der du gerade unterwegs bist, plötzlich eine Baustelle siehst. So geht es deinem Gehirn. Gewohnheiten sind wie 6-spurige Autobahnen. Das sind dicke Nervenstränge, über die die Impulse unterwegs sind.

Dann gibt es Straßen, die weniger gut ausgebaut, aber immerhin asphaltiert sind. Und das minimiert die Gefahr des Stolperns. Dinge, die durch die weniger breiten Straßen symbolisiert werden, sind all jene, die wir zwar kennen, aber seltener tun. Und zuletzt sind da die Straßen, die eigentlich eher als Trampelpfade bezeichnet werden müssen. Sie sind Neuland und werden nur ganz selten genutzt. Die Gefahr, zu stolpern ist groß.

Manchmal ist es leichter, neben der Autobahn nach und nach einen neuen Weg zu bauen, der den Verkehr auf der Autobahn nicht behindert. Nach und nach wird der Weg breiter und du kannst ihn alternativ zur Autobahn nutzen. Und in deinem Gehirn bilden sich dazu neue Verknüpfungen. Das allerdings geht nicht von heute auf morgen, das braucht Geduld.

Und das ist die Crux; Indem wir eine neue Sprache oder etwas anderes lernen, wählen wir bewusst den schmalen Pfad. Und – die Lösung ist – Wir müssen ihn immer und immer wieder gehen, ehe daraus ein halbwegs passabler Feldweg und später eine asphaltierte Straße wird.

Also entscheidend ist hier, nicht aufzugeben. Wird der Weg nicht mehr genutzt, wächst er wieder zu, so wie ein Garten, in dem keiner wohnt. Und irgendwann verschwindet er vielleicht ganz, wenn da keiner vorbei kommt, um die Hecke zu schneiden.

Erst wenn wir etwas immer und immer wieder tun, brennt es sich in unserem Gehirn, in unserem Verhalten ein und wird zur täglichen Gewohnheit.

Neue Wege im Gehirn zu bauen klappt am besten mit neuen kleinen Gewohnheiten. Also keine Großbaustelle, besser kleine Schritte, die wenig Energie verbrauchen. Wie gesagt, das Gehirn ist ein Energiesparer und du kennst das: Veränderung gibt Widerstand. Du willst, aber deine Komfortzone will noch nicht. Wenn du mehr Sport machen möchtest, dann fang an, jeden Tag die Treppen zu nehmen statt den Fahrstuhl. Mehr nicht, aber das jeden Tag. einmal. Das ist eine Mini-Gewohnheit.

Experten sagen, dass ältere Menschen sogar im Vorteil sein können, wenn es um das Erlernen neuer Fähigkeiten geht. Sie begründen das mit Geduld: Im Laufe unseres Lebens müssen wir uns immer wieder in Geduld üben.  Je ausgeprägter diese Fähigkeit ist, desto leichter fällt es uns, Neues zu lernen. Oder Ausdauer: Rückschläge gehören zum Leben wie Erfolge. Und auch das wissen wir. Oder Erfahrung: Auch wenn wir es nicht bewusst mitbekommen, lernen wir permanent dazu. Das Resultat sind nicht nur neue Fähigkeiten, sondern auch ein reicher Erfahrungsschatz.

Kleinkinder, die ihre Muttersprache bereits nach vier bis fünf Jahren perfekt beherrschen, gelten oft als Paradebeispiel für schnelles und effektives Lernen. Die Schlussfolgerung, die viele daraus ziehen:

Je älter ein Mensch ist, desto schwerer fällt es ihm, eine Sprache zu erlernen. Das ist jedoch so, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen.

Kleinkinder, die eine Sprache erlernen, haben extrem geduldige, liebevolle Lehrer (nämlich Eltern und andere nahestehende Menschen), die individuell auf Stärken und Schwächen eingehen und somit den Lernprozess optimal fördern. Dem gegenüber steht ein erwachsener Mensch, der in der Regel mit Podcasts, Büchern und Kursen lernt und nebenher unzählige andere Dinge erledigen muss. Das ist nicht zu vergleichen!!

Belohne dich, das gehört mit dazu! Belohnungen können ganz unterschiedlich sein. Vielleicht indem du diesen Podcast abonnierst!

Kleinkinder, die eine Sprache erlernen, haben extrem geduldige, liebevolle Lehrer (nämlich Eltern und andere nahestehende Menschen), die individuell auf Stärken und Schwächen eingehen und somit den Lernprozess optimal fördern. Dem gegenüber steht ein erwachsener Mensch, der in der Regel mit Podcasts, Büchern und Kursen lernt und nebenher unzählige andere Dinge erledigen muss. Das ist nicht zu vergleichen!!

Eine Runde joggen ist viel. Einmal um den Block herum ist erst einmal weniger aber machbar. Fang an und bleib bei diesem kleinen Schritt. Und dann – kombiniere  zwei kleine neue Gewohnheiten miteinander. Und verbinde die neue kleine Gewohnheit mit einem festen Zeitpunkt. Genau dann und nicht später. Jeden Tag. Du und dein Gehirn ihr 2 wißt, was zu tun ist und danach kann es abgehakt werden. Immer um 8.00 Uhr ist leichter, als jeden Tag neu zu entscheiden, wann denn jetzt?

Du weißt schon;  in dir steckt mehr. Es geht darum, MEHR zu wollen. Mehr zu erreichen. Mehr als Durchschnitt. Mehr als „normal“. Viel mehr.

In diesem Sinne,

Mach dir Freude

Catrin

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Catrin Kreyss Coaching

Ich bin Catrin, Mindset Expertin und Online Unternehmerin. Ich glaube an die Kraft von mentaler Stärke, Mindset und Erfolg. Warum? Weil zufriedene Frauen starke Frauen sind. Und weil unsere heutige Zeit starke Frauen braucht. 

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