24 | Ohne Perfektionismus bist du erfolgreicher

Alle machen Fehler, niemand ist perfekt und Makel und Schwächen sind total menschlich und sympathisch – klar, weiß jeder. Trotzdem versuchen viele, Fehler um jeden Preis zu vermeiden, sich selbst mehr und mehr zu optimieren, Schwächen zu verbergen. Aber warum? Warum stellen wir so hohe Ansprüche an uns, und wissen, dass wir sie nicht erfüllen können und uns daher niemals zufrieden und gut genug fühlen? Warum leiden so viele unter Perfektionismus, wenn Perfektion weder erreichbar noch erstrebenswert ist?

Perfektionismus ist nicht immer gleich. Er hat sowohl unterschiedliche Ursachen als auch verschiedene Ausprägungen. Perfektionismus kann ganz schön anstrengend sein. Und häufig ist Perfektionismus nicht der Schlüssel zum Erfolg, vielmehr der Quell allen Übels.

Wer Perfektion anstrebt, erntet häufig Frustration.

Gut ist nicht gut genug

Die Situationen kennt wahrscheinlich jeder: Die Freundin lässt die Bemerkung fallen, dass der Abend „in Ordnung“ gewesen sei – nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Die eine lässt solche Bemerkungen an sich abprallen und geht entspannt nach Hause. Die andere grübelt noch Stunden später drüber nach und entscheidet sich für eine schlaflose Nacht, aus Angst vor Mittelmäßigkeit.

Dass dieses Gedankenkarussell auf Dauer schadet, erklärt sich von selbst. Dass es sogar das Leben verkürzen kann, ist für dich vielleicht neu – denn das weiß man erst seit einigen Jahren. Zu diesem Fazit kamen Prem Fry (Trinity Western Universität, Kanada) in 2009. Für ihre Studie verfolgten sie sieben Jahre lang das Schicksal von über 40 Personen. Ihr Fazit: Perfektionisten starben wesentlich früher.

Perfektionismus als Falle

Oft heisst es, Perfektionisten müssten vor allem eines tun: ihre hohen Ziele möglichst schnell über Bord werfen. Das stimmt nicht so ganz. Und ist  auch wenig hilfreich. Einem Perfektionisten zu sagen, man solle mal fünfe gerade sein lassen, ist ungefähr so erfolgreich, wie wenn man einem Alkoholiker sagt, er solle halt nichts mehr trinken.

Weil: Perfektionisten ist ja durchaus bewusst, dass ihre perfektionistischen Strategien problematisch sind. Aber diese aufzugeben, erscheint ihnen eben noch viel gefährlicher.

Perfektionisten sind gefangen: zwischen der Angst, ihren Ansprüchen nicht zu genügen, und der, diese zu senken.

Wie viel ist zu viel?

Vielleicht denkst du, das Ganze ist ist ja gar nicht so schlimm. Weil: was ist schon verkehrt daran, sorgfältig und gewissenhaft zu arbeiten? Denn tatsächlich galt Perfektionismus sehr lange sogar als Stärke und nicht als Problem. Doch das ist wie bei Salz in der Suppe – die  Dosierung, entscheidet ob es nützt oder schadet.

Frag dich doch mal: Wohin führt dich übertriebene Sorgfalt? Ich sags dir; sie kann schnell dazu führen, dass wir uns beispielsweise an kleinen Details viel zu lange aufhalten oder gute und objektiv betrachtet völlig zufrieden stellende Ergebnisse verwerfen, weil sie uns nicht „perfekt“ genug erscheinen.

Das Fiese ist: Die Tendenz zum Perfektionismus schlummert grundsätzlich in uns allen. Jeder Mensch ist in einem bestimmten Maße gewissenhaft und psychisch unausgeglichen.

Viele Perfektionisten sind Meister darin, sich etwas vorzumachen – sie erkennen nicht, wie perfektionistisch Sie wirklich sind.

Aber wo genau liegt die Grenze?

Aber es gerät eben auch nicht jeder Perfektionist in diese ungesunde Falle. Woran das liegt? Vor allem an der Motivation, also dem, was hinter den hohen Ansprüchen steht. Geht es dabei eher um den Wunsch, Erfolg zu haben, oder vielmehr um den Misserfolg zu vermeiden? In beiden Fällen verwenden Menschen Energie und Zeit darauf, etwas sehr gut und noch besser zu machen.

Aber während die einen – sich freuen, wenn sie ihr selbst gestecktes hohes Ziel erreichen, sich für ihren Einsatz belohnt fühlen, so ihr Selbstwertgefühl stärken und Energie für Neues gewinnen, sind andere nur selten mit sich und ihrer Leistung zufrieden. Schließlich gibt es doch immer etwas, das sich besser machen ließe. Selbst wenn die Abweichungen vom Optimum noch so klein sind, fokussieren sich Betroffene auf diese „Misserfolge“ viel stärker als auf das, was ihnen gut gelingt, und werten sie als komplettes Versagen.

Die Bereitschaft zum Misserfolg macht Erfolge erst möglich.

Aus diesem Schwarz-Weiß-Denken ziehen sie Zweifel für neue Aufgaben. Denn auch diese bergen ja wiederum die Möglichkeit zu scheitern. Und das ist der Knackpunkt: Diese sogenannten perfektionistischen Bedenken entscheiden letztendlich darüber, wie verletzlich hohe Ansprüche uns machen. Denn dabei muss noch nicht mal etwas wirklich schiefgehen. Bereits beim Planen einer Handlungen beschäftigen sich viele übermäßig damit, etwas vielleicht nicht zu schaffen.

Kurz: Wer sich selbst darauf konditioniert, übermäßig großen Wert auf Details und Perfektion zu legen, gewöhnt sich daran und entwickelt automatisch eine überzogene Angst vor Fehlern. 

Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie mehr Fehler machen als andere – eben weil sie auch mehr machen. Bedeutet: Ein Irrtum ist für sie nichts Schlimmes, wenn er sich nicht wiederholt.

Es spricht nichts dagegen, alles richtig machen zu wollen. Doch wer sich immer nur mit 100 Prozent zufrieden gibt, der darf schon von Hause aus keine Fehler machen. In anderen Worten: Er traut sich nicht aus der Deckung; hat Angst, nicht alles Recht zu machen. Und wo es an Mut mangelt, entsteht nichts Neues.

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