Rund 20.000 Entscheidungen treffen wir täglich. A oder B, links oder rechts, ja oder nein — Wir sehen häufig wir nur zwei Möglichkeiten. Was uns davon abhält, eine Entscheidung zu treffen, ist jedoch Angst, etwas falsch zu machen. Wir denken über Konsequenzen nach, darüber, was die Entscheidung für unsere Zukunft bedeutet. Glück oder Unglück. Erfolg oder eben kein Erfolg. Richtig oder falsch.
Das Drama entsteht in Gedanken. Entscheidungen fallen uns so schwer, weil es keine unzweifelhaft rational „bessere“ Option gibt. Klar ist; es bringt nichts, immer mehr und mehr Informationen zu sammeln und lange Listen zu erstellen. Nach der perfekten Lösung zu suchen, macht unglücklich, sich gar nicht zu entscheiden jedoch noch mehr. Wie aber lassen sich Entscheidungen treffen? Rational oder intuitiv? Welche Fragen du dir stellen kannst. Und wie du zum Profi wirst – darum geht’s in dieser Folge.
Den ganzen Tag über treffen wir Entscheidungen. Und Zugegeben: Die wenigsten davon sind wirklich schwer. Meistens entscheiden wir uns schnell und intuitiv oder sind uns gar nicht bewusst, dass wir grade eine Entscheidung treffen. Und wir denken, Je größer die Auswahl ist, desto freier sind wir – stimmt das?
Ganz anders ist das allerdings bei essentiellen Fragen: Fange ich lieber den sicheren Job an oder einen, der mich interessiert? Angestellt oder selbstständig? Soll ich allein gründen, oder besser mit der besten Freundin?
»Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun«
Als Neurophysiologen in den achtzigern begannen, Gehirnzellen beim Denken zu belauschen, schienen die Chancen für den freien Willen auf null zu sinken.
In einem Experiment zeigte Benjamin Libet , dass sich bei Probanden, die sich zwischen zwei Tasten zu entscheiden hatten, dass sich diese Entscheidung aus den elektrischen Reizmustern des Gehirns lesen lässt, bevor der Proband sie bewusst traf. Und verschiedene Forscher haben das Experiment immer wieder wiederholt und verfeinert, aber immer mit gleichen Ergebnis: Bevor wir uns bewusst zu entscheiden glauben, hat das Gehirn die Entscheidung bereits vorweggenommen. Sprich: »Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun«
Klar ist: wenn wir nicht entscheiden, dann entscheiden andere oder anderes über uns: der Lauf der Zeit, Umstände oder der Mainstream.
Egal, was wir tun, in der Liebe, im Job oder im Alltag, alles verlangt einen Einsatz: Zeit, Geld, Gefühle. Und manchmal mehr, als wir denken. Doch je emotionaler eine Entscheidung, desto schwerer fällt sie uns. Das ist in etwa wie Zahlen auf Raten: Jetzt genießen, später zur Kasse.
Entscheidungen geben dir die Möglichkeit, aktiv zu bestimmen, wie du dein Leben gestalten möchtest. In anderen Worten: Wir erfinden uns selbst. Und das ist eigentlich Schön, auch wenn es sich in dem Moment vielleicht noch nicht so anfühlt. Rückblickend ist es nämlich immer besser, die Entscheidung bewusst selbst getroffen zu haben, als einfach abzuwarten oder die Entscheidungen anderen zu überlassen.
ALSO, Wie wir wählen, macht uns zu der Person die wir sind.
Denn; Unglück entsteht sehr oft – ja eben – aus fehlenden Entscheidungen.
Das bedeutet: Unglück oder auch nur Unzufriedenheit entstehen also nicht aus Fehlentscheidungen, sondern aus fehlenden Entscheidungen. Bedeutet; Trau dich mal – frag dich mal:
Steuerst du dein Schiff? Oder bist du Passagierin, gibst also das Steuerruder aus der Hand und andere geben Richtung und Tempo vor? Stell dir diese Frage gelegentlich.
Denn überleg mal, wie ist denn das Gefühl: Ich bleibe Zuschauerin im eigenen Leben und lasse es auf diese Weise an mir vorüberziehen. Weil umgekehrt will ja jede zufrieden bejahen können, was sie aus sich und seinem Leben macht.
Der schlechteste Weg, den du wählen kannst, ist der, keinen zu wählen.
Viel belassen alles beim Alten, als dass sie Neues wagen – selbst dann, wenn sie sich schon lange nicht mehr gut fühlen. Warum? Das gewohnte Leben zu gefährden schürt Angst. Denn wer weiß, was dann passiert … Dann doch besser im Gewohnten ausharren als aufbrechen und Neuland betreten. Das macht vielleicht nicht glücklich, gibt aber Sicherheit, denn man weiß, woran man ist.
Wenn du künftig bessere Entscheidungen treffen willst, solltest du dein Unterbewusstsein nutzen und 3 Tipps berücksichtigen:
1 Es gibt keine perfekte Lösung
Versuche, dich nicht nur zwischen “richtig” oder “falsch”, bzw. “was dann/was wäre, wenn” zu bewegen. Statt an zwei Möglichkeiten hängen zu bleiben, frage dich: Gibt es eine Kombination aus beiden Möglichkeiten? Gibt es einen Plan C oder andere Optionen, die du noch gar nicht bedacht hast?
Entscheide aus dem Hier und Jetzt heraus, ganz ohne den Teufel an die Wand zu malen oder Katastrophenszenarien in deinem Kopf zu kreieren.
Frage dich, worum es eigentlich geht?
Was soll die Entscheidung für dich lösen? Wenn du deinen Fokus darauf ausrichtest, was dir wirklich wichtig ist, Dann, und da sei dir sicher: wirst du die richtige Entscheidung treffen. Und die hat unter Umständen gar nichts mit den Optionen vor deiner Nase zu tun.
2 Mach dir keinen Stress
Du weißt: Stress ist kontraproduktiv, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Dein Gehirn befindet sich im Stress im Alarmzustand — also kein guter Zeitpunkt, um die Dinge angemessen zu bewerten. Schau also, dass du dir Ruhe und Zeit für deine Entscheidung einräumst.
Mir hilft es schon mal, einfach eine Nacht darüber zu schlafen. Besonders bei großen Entscheidungen. Also schau mal für dich, wie es dir am nächsten Tag geht. Vertraue deiner inneren Stimme. Egal, ob das für dich das Bauchgefühl ist oder dein Gehirn, das rational alles abwägt.
3. Vertraue dir selbst: denn DU entscheidest!
wie erkennst du nun, was richtig ist? Ob eine Entscheidung stimmig ist oder nicht, können weder der Verstand noch der „Bauch“ allein sagen. Da spielen das Denken und Fühlen, das Wünschen und Wollen, die Intuition und nicht zuletzt auch der Körper mit.
Und – genau hier hakt es: Viele haben kein Gespür für ihren Körper. Dabei weiß der schon längst, ob eine Entscheidung passt oder eben nicht. Etwa, wenn sich da was verkrampft, wenn etwas hart wird, oder wenn es sich weich anfühlt.
In unserem Bedürfnis nach Sicherheit suchen wir immerzu nach Anzeichen für richtig und falsch. Doch was in einer Situation angemessen oder passend ist, das lässt sich nicht aus allgemeinen Regeln verstandesmäßig ableiten, sondern nur im Augenblick intuitiv erfassen.
Und es braucht Mut, sich für die innere Unruhe Zeit zu nehmen. Du weißt, die Stille ist der Ort, an dem sich das Herz traut zu sagen, was einem der Verstand vielleicht seit Langem auszureden versucht.
Noch ein Gedanke; Wann ist Geschwindigkeit also umsetzen wichtiger?
Laut Statistiken verbringen wir mehr als 10 Tage im Jahr mit Fragen wie: Was ziehe ich heute an? Was will ich heute essen? Was schaue ich heute auf Netflix?
Überleg mal: Länger über eine Handlung nachzudenken, kostet dich Zeit. Aber daran zu sparen, vielleicht – Genauigkeit.
Wie findest du also heraus, ob du dich beeilen solltest? Ganz einfach:
Frag dich, ob das Ergebnis, egal ob gut oder schlecht, den eigenen Erfolg das Glück in einem Jahr, einem Monat oder einer Woche beeinflussen wird. Je häufiger du diese Fragen mit nein beantwortest, desto eher kannst du dich beeilen. Und auch bei sich wiederholenden Dingen musst du dir weniger Zeit lassen – die Entscheidung kommt sowieso wieder, etwa, ob du im Restaurant Rot oder Weißwein bestellst, welchen Weg du zur Arbeit nimmst oder welches Seminar du zuerst besuchst.
Gerade bei Entscheidungen, bei denen die Unterschiede zwischen zwei Ergebnissen minimal sind, könnte man sich unendlich lange den Kopf zerbrechen. Oder – ja oder eben nicht.
Ehrlich gesagt: Es überrascht mich, wie viele ihr Leben führen, als hätten sie danach noch eins und noch eins und noch eins ... Der größte Fehler ist doch eigentlich nur, die Entscheidung gar nicht zu treffen.
Sicher ist, wir entscheiden uns letztendlich nicht für etwas, weil wir objektiv mehr Vorteile als Nachteile gefunden haben. Ausschlaggebend sind unsere Werte – und die sind bei jedem unterschiedlich. Wenn du also für dich herausgefunden hast, was für ein Typ Mensch du bist oder in Zukunft sein möchtest, sollte dir eine Entscheidung schon um Einiges leichter fallen.
In diesem Sinne, mach dir Freude
Catrin